Weniger Zucker, mehr Kalzium: Wie die richtige Ernährung zum Schutz der Zähne beiträgt
05. Mai 2020Gründliches Zähneputzen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind zweifellos wichtig für den Erhalt der Zahngesundheit. Doch auch mit der richtigen Ernährung kann man viel dazu beitragen, Zahnschäden zu vermeiden und ein gesundes, strahlendes Lächeln zu erhalten.
Säure schadet dem Zahnschmelz
Die größten Feinde gesunder Zähne sind Säuren, denn die lösen Mineralien wie Kalzium und Phosphat aus dem Zahnschmelz und schwächen ihn. Bei fortgesetzten Säureangriffen droht sogar Karies. Wer Wert auf gesunde Zähne legt, sollte beim Konsum von Essig oder Zitrusfrüchten also vorsichtig sein. Außerdem verstecken sich Säuren in Wein und Sekt, Fruchtsäften, Limonaden, Energydrinks und manchen Sportgetränken.
Ein kompletter Verzicht auf säurehaltige Lebensmittel ist allerdings kaum möglich und zumindest im Fall von Obst auch nicht zu empfehlen. Deshalb sollte, wer säurehaltige Lebensmittel konsumiert, anschließend mit etwas Wasser nachspülen oder zuckerfreien Kaugummi kauen: Der Kaugummi regt die Produktion von Speichel an, der die Säuren neutralisiert und so den Angriff auf den Zahnschmelz abschwächt.
Zucker möglichst meiden
Dass Zucker den Zähnen schadet, ist in der Regel bekannt. Es ist allerdings nicht der Zucker selbst, der die Zähne angreift: Er dient lediglich als Nahrungsquelle für Bakterien (Streptococcus mutans), die sich im Mundraum aufhalten. Dabei wandeln die Bakterien den Zucker in Säure um. Erst diese ist gefährlich für den Zahn.
Auch in Sachen Zucker gilt deshalb: Nach Möglichkeit meiden, insbesondere dann, wenn er aufgrund seiner Konsistenz an den Zähnen kleben bleibt, wie etwa bei Trockenfrüchten oder Karamell. Aber auch Fruchtgummi, Bonbons und Schokolade gehören zu denjenigen Lebensmitteln, die der Zahngesundheit sehr schaden können.
Wer nicht auf Süßes verzichten möchte, sollte zuckerfreie Varianten bevorzugen. Ist auch das nicht möglich, gilt die Devise: Lieber einmal am Tag mit Hingabe sündigen als alle halbe Stunde ein Bonbon in den Mund stecken. Werden nämlich die Bakterien ständig mit neuem Zucker gefüttert, hat der Zahnschmelz kaum mehr eine Chance, sich nach einem Säure-Angriff wieder zu erholen. Aus demselben Grund sind auch zuckerhaltige Getränke so gefährlich: Sie sorgen quasi für eine permanente Spülung des Mundraums mit Zucker.
Welche Lebensmittel sind gut für die Zähne?
Natürlich gibt es nicht nur schädliche Lebensmittel für die Zähne: Hilfreich ist alles, was man ausführlich kauen muss, etwa rohe Karotten oder auch ein etwas älteres Stück Vollkornbrot. Der Effekt liegt dabei vor allem im vermehrten Speichelfluss, der schädliche Säuren schneller neutralisiert.
Ein wichtiger Bestandteil einer zahngesunden Ernährung ist Käse: Er enthält sowohl Kasein als auch die Mineralstoffe Kalzium und Phosphat. Mit dieser Kombination unterstützt er wirksam die Remineralisierung des Zahnschmelzes. Da Kalzium der wichtigste Baustein der Zähne ist, dürfen zum Käse gern noch weitere kalziumhaltige Lebensmittel kommen, etwa Milch, Mandeln, Sesam sowie grünes Gemüse, etwa Broccoli, Spinat oder Grünkohl. Eine wichtige Kalziumquelle kann auch Mineralwasser sein, sofern es mehr als 150 Milligramm Kalzium pro Liter enthält.
Fluorid härtet den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säureangriffe. Aus diesem Grund ist es auch in den meisten Zahnpflegeprodukten enthalten und bildet den Abschluss einer professionellen Zahnreinigung. Man kann diesen Stoff jedoch auch über die Ernährung zuführen; er steckt beispielsweise in Fisch, Krustentieren, Hülsenfrüchten oder Speisesalz.
Einige Lebensmittel können sogar die Bakterien im Mundraum bekämpfen, etwa grüner und schwarzer Tee. Deren Gerbstoff Catechin sorgt dafür, dass die Umwandlung von Zucker zu Säure durch das Kariesbakterium Streptococcus mutans unterbleibt. Der Tee sollte natürlich ohne Zucker getrunken werden. Auch Zwiebeln und Sellerie können das Bakterium bekämpfen, ebenso wie rote Weintrauben: Deren Polyphenole verlangsamen den Stoffwechsel der Bakterien.